Das Qualzuchtgutachten

Der Rhodesian Ridgeback wird aufgrund des Vorkommens des Gendefekts „Dermoid Sinus“ (DS) in Deutschland im Qualzuchtgutachten aufgeführt (auch in Österreich steht der Ridgeback aufgrund des DS in einem Qualzuchtgutachten). 


Auszug aus dem Qualzuchtgutachten des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten (Gutachten zur Auslegung von § 11b des
Tierschutzgesetzes) aus dem Jahr 1999 (Aktueller Stand: 26.10.2005):

2.1.1.1.4 Dermoid / Dermoidzysten


Definition
:
Hauteinstülpungen am Rücken, die bis in den Wirbelkanal hineinreichen können.
 

Vorkommen
:
Rhodesian Ridgeback


Symptomatik
:
Die Dermoidzysten treten am Rücken vor und hinter dem „Ridge“
(Haarstrich mit gegenläufigem Wuchs) auf. Sie entwickeln sich embryonal aus
einer unvollkommenen oder ausbleibenden Trennung von Haut und Rückenmark.
Bleibt die Verbindung zum Wirbelkanal und Rückenmark bestehen, kann dies zu
Nachhandparalysen und Hyperästhesien (Überempfindlichkeiten) führen, außerdem
treten durch Infektionen Veränderungen (Meningitis, Myelitis) auf.


Empfehlung
:
Zuchtverbot für Tiere, die mit Dermoidzysten behaftet sind, weil bei den
Nachkommen mit Schmerzen und Leiden gerechnet werden muss.


Mit Rhodesian Ridgebacks, die einen Dermoid Sinus haben, darf selbstverständlich nicht gezüchtet werden. Das Problem an der Sache ist nur, dass diese Merkmalsträger seit vielen Jahren von der Zucht ausgeschlossen werden und sich an der prozentualen Anzahl der Welpen mit DS nichts geändert hat. Wir haben über die Jahre immer die gleiche
Anzahl Welpen, die operiert werden müssen. Das hat uns züchterisch also leider nicht weitergebracht. 

Eine Alternative wäre der züchterische Einsatz von ridgelosen Ridgebacks, der jedoch
von vielen Züchtern sehr kritisch gesehen wird. Warum, das ist eigentlich nicht
nachvollziehbar, denn durch das integrieren der ridgelosen Ridgebacks verlieren
wir den Ridge nicht (was offensichtlich einer der Ängste der Züchter ist) – siehe 
Vererbung des Ridges. Das Risiko auf Welpen mit DS wird jedoch ganz offensichtlich reduziert – siehe Wurfstatistik.